10 Tipps fürs Homeoffice

Mehrere Jahre Homeoffice haben mich auf diese Tage vorbereitet: Die Gesellschaft verbringt einen Großteil der Zeit aktuell im Homeoffice, verknüpft das Ganze ggf. noch mit Homeschooling und stellenweise hört man von shining’esken Zuständen.

Mit diesen zehn kleinen Tipps komme ich seit sehr langer Zeit durchs Homeoffice.

1. Zieh dich an
Auch wenn es auf dem ersten Blick sehr verlockend erscheint in Boxershorts und Shirt zu arbeiten – tu es nicht. Es gibt dir nach kurzer Zeit bereits ein verlorenes Gefühl und ein Gefühl der „nicht Ernsthaftigkeit“, in den wenigsten Fällen würdest du in der gleichen Kleidung auch im Büro arbeiten. Zieh also eine Hose an, wirf dir Socken drüber und mach dich generell fertig „fürs Büro“ inklusive Dusche, Haare machen, Parfüm und Deo. Einige sagen: „Zieh Schuhe an“, da bin ich allerdings komplett raus, einfach weil ich im Büro früher auch selten welche getragen haben.

2. Morgenritual
Verschaffe dir ein vernünftiges Morgenritual. Steh zeitig auf, besorg dir ein leckeres Frühstück, wenn du morgens Sport machen möchtest, dann versuch es unterzukriegen. Wichtig ist, dass du nicht jeden Tag anders angehst um eine Routine reinzubekommen. Routine ist generell mit das Wichtigste im Homeoffice.

3. Der Arbeitsplatz
Es ist im Homeoffice noch wichtiger als im Büro einen geordneten Arbeitsplatz vorzufinden. Räumlich ist das Homeoffice oftmals ein Teil des Wohnzimmers, meist ein Tisch mit Stuhl und Büromaterial. Das ist wichtig, denn so verlockend es ist im Bett am Laptop zu arbeiten, so unproduktiv ist es auch – zumindest auf Dauer. Richte dir deinen Platz so ein, dass du selbst alle wichtigen Utensilien vor Ort hast. Neben meinem Arbeitsequipment (Laptop, PC, Konsole, Podcast-Aufnahmegeräte), steht dort eine Tageslichtlampe (sehr guter Invest) sowie alle aktuell relevanten Unterlagen. Es ist wichtig sich vorher einen Überblick zu verschaffen welches Equipment wirklich auf dem Arbeitsplatz liegen muss und was man ggf. in Schubladen oder Beistelltische unterbringen kann.

4. Trink gut, iss gut
Man kann es nicht oft genug sagen: Trink genug Wasser und iss vernünftig. Gerade im Homeoffice vergisst man es ab und an zu Trinken und zu Essen oder wirft sich flott einen Softdrink und was Süßes rein, weils schnell geht und eben da ist. Zu Beginn bin ich in die gleichen Fallen getappt, deshalb habe ich irgendwann angefangen 2L Wasser auf meinen Tisch zu stellen mit der Prämisse diese vor Arbeitsende ausgetrunken zu haben. Irgendwann konditioniert man sich selbst drauf und schafft es, diese 2L Wasser nach und nach über den Tag verteilt zu beschaffen. Das Gleiche gilt fürs Essen. Morgens stellt man sich kurz in die Küche, bastelt sich sein Brot oder Müsli. Mittags kocht man sich eine Kleinigkeit oder geht in ein Restaurant seiner Wahl, Abends sieht es ähnlich aus.

5. Mach Pause
Mach Pausen. Ernsthaft. Stell dir alle 2h einen Wecker und versuch einige Minuten Pause zu machen. Stell dich ans Fenster, hol frische Luft. Das lässt sich sehr gut mit Punkt 6 verknüpfen.

6. Beweg dich
Anders als im normalen Büroalltag ist dein Homeoffice oft nur wenige Meter von deinem Bett entfernt. Auch ich hatte schon Tage wo ich die 5 Meter vom Bett zum Stuhl gelaufen bin und am Ende des Tages 22 Schritte als Tagespensum meiner sportlichen Leistung aufgezeigt bekam. Dem lässt sich sehr gut entgegen wirken indem man sich feste Termine einträgt wie bspw. den Besuch des örtlichen Fitnessstudios. Wer den Weg nicht gehen will oder kann, der kann sich daheim in 5-10 Minuten bereits dehnen und ein wenig bewegen. Anleitungen gibt es da Zuhauf im Netz. Alternativ zieht man sich Schuhe an und geht eine Runde um den Block. In meinem Fall sorgen zwei Hunde dafür, dass man ab und an eine Pause und Bewegung einlegen muss.

7. Die richtigen Tools
Selbst wenn ihr gut vorbereitet seid, eure Hard- und Software ist es eventuell noch nicht. Ihr dürft an dieser Stelle nicht vergessen, dass ihr extrem viel Zeit in eurem Homeoffice verwendet. Wenn(!) es finanziell machbar ist, sollte man also nicht unbedingt den unbequemsten Stuhl oder das schlechteste Laptopdisplay verwenden – macht euch euren Körper nicht kaputt. Ich selbst nutze zum Arbeiten ein Surface Book 2, da ich oftmals sehr viel Power als auch eine sehr gute Mobilität brauche. Es gibt aber genug (preisgünstigere) Alternativen, die ebenfalls weit entfernt davon sind euch jeden Tag zu quälen. Wer einmal an einem 150€-Laptop gearbeitet hat, der weiß wovon ich hier spreche. Viel Arbeit lässt sich auch am Mobiltelefon erledigen – Mails schreiben, Kalender organisieren, Meetings halten. In Sachen Software gibt es für jeden Job eigene Bedürfnisse – hier bin ich immer wieder auf der Suche nach Tools, die den Arbeitsalltag erleichtern. Gern als Info an mich. Dankeschön.

8. Haltet sozialen Kontakt
Für meinen Job ist es essentiell WhatsApp auf dem Laptop laufen zu haben, in Microsoft Teams online zu sein oder via Zoom Videomeetings zu halten. Wer das „Glück“ nicht hat, der sollte zumindest in regelmäßigen Abständen Freunde anrufen oder anschreiben – das lässt sich wundervoll auch mit der genannten Pause in Verbindung bringen.

9. Musik oder Podcast, kein TV
Für mich extrem wichtig: Musik oder Podcasts. Ob via Kopfhörer (schlecht wegen Postboten und sonstigen Leuten an der Tür) oder über Lautsprecher, selbst leise laufend sind sie ein schönes Grundrauschen. TV und klassische Youtube-Kanäle sind zwar auch ein Grundrauschen, funktionieren für mich aber nicht.

10. Setz dich selbst nicht unter Druck / ignoriere das Zuhause
Mit einer ordentlichen To-Do wirst du den ganzen Arbeitstag über sehr beschäftigt sein. Und ja, gerade wenn Homeoffice Teil der Selbstständigkeit ist, wirst du IMMER noch was zu tun finden. Versuch dich aber ein wenig an feste „Bürozeiten“ zu gewöhnen, wenn du kannst – selbst wenn sie, falls du nicht auf externe Leute angewiesen sein sollten – außerhalb der gewöhnlichen Geschäftszeiten liegen. Und mit dem „Zuhause ignorieren“ läuft es so: Mach keine Aufgaben im Haus, die nicht mit „5 Minuten Pause machen“ erledigt sind bspw. Müll rausbringen oder kurz Staubsaugen. Während deiner Arbeitszeit musst du definitiv nicht „umräumen“ oder Streichen. Das würdest du im normalen Büro auch nicht tun.

Und wenn es einen Tag gibt, an dem nicht alles so rosig läuft – auch der geht vorbei.

Disclaimer:
In meinem Fall, allein mit Kind (9 Jahre) und zwei Hunden, ist der Arbeitsalltag im Homeoffice auch anders als er gewöhnlich wäre. Ich stehe um 6:30 auf, mache den Sohn fertig für die Schule. 7:45 bin ich im Homeoffice, meist bis 12:30, dann werden mit dem Kleinen Hausaufgaben gemacht und im Idealfall wird Alltag gelebt. Abends, wenn er im Bett ist – oder tagsüber mit Freunden spielt – wird mein Homeoffice wieder geöffnet. Pausen erschaffen die Hunde sowieso und 1-2h Sport im Kraftraum stehen derzeit auch mindestens 5x die Woche an. So versuche ich alle meine eigenen Punkte unter einen Hut zu bekommen.

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