Lockdown-Zeit ist Spielezeit. Zumindest für einige von uns und euch. Und bevor man die 200. Partie FIFA spielt oder seine Zeit in die 300. Runde Call of Duty knallt, anbei Mal drei Tipps, ausgewählt von mir, für Spiele in die man seine Zeit ebenfalls stecken kann und die ein wenig „mehr Zeit“ fordern um sich einzuspielen.
Stellaris
Ich gebe zu, als es 2016 veröffentlicht wurde, habe ich Stellaris links liegen gelassen. Dabei hat mir Entwickler Paradox einige sehr schöne Spielerfahrungen in meinem Leben geschenkt: Europa Universalis oder Hearts of Iron sind schließlich aus gleichem Haus.
Gestern Abend war es dann soweit. Meine Kumpels kamen online in Teamspeak, ich dachte es geht wie immer um ein wenig Overwatch oder Warcraft III, dem war aber nicht so. Es hieß: „Wir spielen Stellaris, ich hab da schon einige Stunden reinversenkt und wenn du magst, dann führen wir dich da ein“. Steam gecheckt, gesehen dass „einige Stunden“ in dem Fall 1183 Stunden sind. OK. Gut.
Stellaris ist ein Weltraum-Echtzeitspiel im 4X-Sektor. 4X steht für „explore, expand, exploit, exterminate“ und die wahrscheinlich bekannteste Reihe des Genres dürfte Civilization sein. Call to Power, Master of Orion oder Empire Earth könnten auch einige von euch gespielt haben.
Stellaris ist äußerst komplex, es gibt Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Weltansichten, Moralkodex-Systemen und Co., jede der Rassen hat Vor- und Nachteile, die sie ggf. durch den Ausbau von Technologie oder erlassene Gesetze ausbauen oder minimieren können.
Die Mehrspielerkarte ist eine Galaxie mit extrem vielen Sonnensystemen, diese werden von euch erkundet. Trefft ihr andere Rassen, könnt ihr diese vernichten, als Alliierte gewinnen oder mit ihnen Handelsabkommen schließen. Währenddessen müsst ihr in den von euch erkundeten Systemen Ökosysteme errichten und euer Volk im Idealfall bei Laune halten. Es gibt so unsagbar viel zu tun und erforschen, dass es schwer fällt sich auf einen Aspekt von Stellaris zu konzentrieren.
Eine Runde Stellaris geht über mehrere Stunden, kann im Mehrspieler dann vom Host gespeichert und bei Belieben fortgeführt werden. Meine erste Partie wurde nach 2 Stunden pausiert, ich freue mich aber extrem darauf, diese – mit vielen kleinen Geschichten bespickte Welt – zu erleben und mein Wissen über das Spiel auszubauen.
Wer Spotify hat, der sollte mal nach dem Score von Stellaris suchen. Wahnsinn!
Stellaris gibt es für den PC, Xbox One und Playstation 4.
Zusatz: Gerade hat GOG 75%-Rabatt auf Stellaris sowie die Stellaris-Sonderedition inklusive u.a. dem Score.
Heroes of the Storm
HotS ist Blizzards Versuch im MobA-Genre Fuß zu fassen. DotA und DotA 2 sowie League of Legends dürften die bekanntesten Vertreter der MobA-Familie sein. Heroes of the Storm geht einen etwas anderen Weg, ist weitaus weniger komplex durch wegfallende Items, besticht aber durch weitaus schnellere Action sowie objektbasierte Karten.
5646 gespielte Partien sprechen dafür, dass ich recht viel Zeit mit Heroes of the Storm verbracht habe. Als alter Fanboy der Blizzard-Welten (Warcraft, Diablo, Starcraft – und jetzt mittlerweile auch Overwatch) und Liebhaber des MobA-Genres (Heroes of Newerth, DotA 2) war die Ankündigung von Heroes of the Storm für mich die totale Offenbarung. Endlich vereinen sich alle von Blizzard geschaffenen Universen und Diablo kann gegen Thrall kämpfen während Nova zuschaut. Herrlich.
Das Spielprinzip ist flott erklärt: Zwei Teams kämpfen auf einer von mehreren unterschiedlichen Karten darum, die Basis des gegnerischen Teams zu zerstören. Auf mehreren Wegen, Lanes genannt, laufen computergesteuerte kleine Einheiten, Creeps, entlang. Eure Aufgabe ist es, mit dem von euch gewählten Helden, ein Ungleichgewicht in diese Lanes zu bringen, Erfahrungspunkte zu sammeln, stärker zu werden und die Aufgaben der jeweiligen Karte zu erfüllen.
Um alle mittlerweile verfügbaren Helden sowie ihre Spezialfertigkeiten kennenzulernen, bedarf es einiger Zeit. Perfekt also um sich jetzt damit auseinander zu setzen, denn bis zum 2.4. sind alle Helden kostenfrei spielbar – danach können sie entweder gegen Ingame-Währung oder echtes Geld freigeschaltet werden.
Für mich ist Heroes of the Storm nahezu perfekt. Die Runden sind mit maximal 30-35 Minuten nicht zu lang, es kommt direkt zum Punkt und die Optik sowie die Charaktere sorgen für extrem viel Charme.
Das Spiel ist für den PC über das battle.net verfügbar.
Endzone: A World Apart
Kurzer Disclaimer direkt zu Beginn: Ein sehr guter Freund und ehemaliger Arbeitskollege arbeitet mit an Endzone. Nur damit danach nicht gesagt wird, dass ich ggf. parteiisch wäre.
Ich liebe Aufbauspiele und ich liebe Hardcore-Strategie. Es gab in den vergangenen Jahren immer Mal wieder Spiele, die diese beiden Systeme irgendwie zusammengemischt haben. Egal ob Frostpunk, Surviving Mars, They Are Billion, Banished, Oxygen Not Included oder This War of Mine – jedes der Spiele besticht durch eine schöne Atmosphäre und wirft den Spieler in ein knallhartes Überlebensabenteuer.
Endzone macht da keine Ausnahme. Im Jahr 2021 sorgten Terroristen für die Explosion von Atomkraftwerken – weltweit. Einige Menschen flohen in unterirdische Anlagen, die Endzonen, und 150 Jahre später machen sie sich unter der Führung des Spielers zurück an die Erdoberfläche. Die Umgebung ist lebensfeindlich, voller Radioaktivität und es gibt verseuchten Regen. Das Klima spinnt und die Menschen haben viele Bedürfnisse, sind aber gewillt für das Wohl der Gemeinschaft harte Wege zu gehen.
Im Spiel gibt es über 30 Gebäude, die sich um die Versorgung der Menschen kümmern. Es gibt Erwachsene und Kinder, alle mit unterschiedlichen Wünschen und Eigenschaften. Schafft man es die benötigten Ressourcen zu sammeln, zu verarbeiten und eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen? Wo baut man seine Siedlung im Idealall? Jede Gegend hat schließlich eigene Feuchtigkeits- und Strahlungswerte. Kommen deine Leute von Expeditionen wieder? Schaffst du es auch schwere Entscheidungen zum Wohle deiner Siedlung zu treffen? Wie sorgst du dafür dass deine Bevölkerung wächst (knickknack)? Schaffst du es alle Nahrungsbedürfnisse abzudecken? Ist die Nahrung ggf. zu einseitig?
Meine erste Partie Endzone endete nach knapp 20 Minuten. Alle waren verhungert, Kinder verloren ihre Eltern und allgemein war das Ganze nicht von Erfolg gekrönt. Mittlerweile dauern Partien länger und meine Siedlungen nehmen schöne Züge an.
Das Spiel befindet sich derzeit in der Closed Beta und wird als Early Access-Titel ab dem 2. April auf Steam und GOG erhältlich sein. Wer bereits jetzt in die Beta reinschauen will, Entwickler aus Deutschland unterstützen mag und Bock auf ein richtig gutes Spiel hat, der kann sich den Key auf http://endzone.game ordern und sofort in die Beta-Version starten. Für 21 Euro ein perfekter Zeitvertreib.
Wer das Ganze lieber ein wenig beobachten will – und dennoch Gutes tun möchte – der wirft sich Endzone bei Steam auf die Wishlist. Für 10.000 Wishlist-Einträge pflanzt Publisher Assemble Entertainment (u.a. „Leisure Suit Larry: Wet Dreams Don’t Dry“) 500 Bäume.
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Gefallen euch solche Listen? Ich baller mich derzeit durch meine Steam- und GOG-Bibliothek auf der Suche nach neuen Fundstücken. Knallt mir doch gern mal ein paar Tipps eurerseits in die Kommentare.